Feldbeobachtung

Die Feldbeobachtung ist eine qualitative Forschungsmethode, die hilft, einen Einblick in die Gemeinde und das Umfeld zu gewinnen. Durch die Beobachtung und das Gespräch mit Menschen über das betreffende Thema oder über die Problematik ermöglicht diese Methode ein tieferes Verständnis der Probleme in ihrem (lokalen) Kontext. Feldbeobachter gehen davon aus, dass es in jeder Gemeinschaft mehrere (Stakeholder-)Perspektiven gibt und ist daran interessiert, diese kennen zu lernen sowie das Zusammenspiel zwischen ihnen zu verstehen. In diesem Prozess ist es notwendig, die Mitglieder der beobachteten Gemeinschaft als (mögliche) Mitwirkende zu betrachten, da sonst einige wertvolle Einsichten und Daten verloren gehen. Die Beobachtung kann einzeln, zu zweit oder in Teams erfolgen - die Entscheidung hängt vom Ort und den Themen ab. Bei der Durchführung in Paaren/Teams sollten die Beobachter auf verschiedene Standorte verteilt werden. Beim Sammeln der Daten sollten sie kreativ sein, Aufnahmegeräte verwenden, schreiben, Skizzen zeichnen usw. Sie sollten bereit und willens sein, sich auf unkontrollierte Situationen und Settings einzustellen. Beobachten Sie die Menschen bei ihren Aktivitäten, nehmen Sie selbst an den Aktivitäten teil, führen Sie zwanglose Gespräche an öffentlichen Orten, in Bars, auf Märkten usw. Im Allgemeinen sollten Sie (versuchen) dorthin (zu) gehen, wohin die Menschen in der Gemeinde in ihrem täglichen Leben oft gehen. Eine andere Möglichkeit ist die Teilnahme an organisierten Veranstaltungen, die mit dem Thema Ihres Interesses zusammenhängen. Die Feldbeobachtung ermöglicht ein differenziertes Verständnis der Gemeinschaft oder eines Kontextes, das nur aus persönlicher Erfahrung stammen kann. Sie kann zur Beantwortung deskriptiver Forschungsfragen, zur Theoriebildung oder zur Erstellung oder Prüfung von Vorhersagen/Hypothesen verwendet werden. Die Feldbeobachtung hilft dabei, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Dinge in der Gemeinschaft organisiert und priorisiert sind, wie die Menschen miteinander in Beziehung stehen und was die Parameter sind, was die Mitglieder der Gemeinschaft für wichtig erachten oder wo die Gemeinschaft vor Herausforderungen steht. Sie bietet Ihnen eine Quelle von Fragen, die Sie mit den Teilnehmern besprechen können und hilft Ihnen, die Antworten auf das zu finden, was beobachtet werden soll. Einige der wichtigsten Gründe für den Einsatz der Teilnehmerbeobachtung sind: Die Methode ermöglicht die Erfassung verschiedener Arten von Daten, sie hilft bei der Entwicklung von Fragen, die in einem bestimmten Umfeld am sinnvollsten oder wichtigsten sind und sie ermöglicht die Erfassung qualitativer und quantitativer Daten. Im Vergleich zu anderen qualitativen Ansätzen und Methoden hat die Feldbeobachtung einige wertvolle Vorteile. Erstens, um aktiv in der Gemeinschaft präsent zu sein, muss der Forscher die Gemeinschaft und ihre Aktivitäten in vielen Einzelheiten kennen lernen. Der direkte Kontakt fördert das Einfühlungsvermögen und ein tiefes Verständnis für die Aktivitäten der Gemeinschaft. Beobachtungen werden in verschiedenen Situationen, an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten durchgeführt, was den Beobachter näher an die Gemeinschaft heranbringt und auch die Förmlichkeit von geplanten Workshops oder Sitzungen überflüssig macht. Andererseits ergeben sich aus der Natur dieser Methode auch einige Nachteile: einer der wichtigsten ist, dass sie ziemlich zeitaufwendig ist. Ein weiterer ist die Schwierigkeit, die Daten zu dokumentieren, was auch mit der anspruchsvollen Aufgabe verbunden ist, gleichzeitig zu beobachten und Notizen zu machen. Außerdem erfordert die Beobachtung in einigen Bereichen spezifische Kenntnisse, um die Prozesse zu verstehen. Und schließlich ist die Beobachtung ein subjektiver Vorgang.